Die Sitzung des Kommunikationsforums vom 20.11.2024 wurde von Claude Mignot organisiert und geleitet.

Claude Mignot erinnerte uns zu Beginn an die schöne, heile Welt der Medien, wie sie bisher wahrgenommen wurde.

Die schöne, heile Welt

Arten und Kategorien der Medien:

1. Printmedien: Dazu gehören Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Bücher. Sie bieten oft tiefere Analysen und Berichterstattung über aktuelle Themen.
   
   
2. Rundfunkmedien: Hierzu zählen Radio und Fernsehen. Diese Medien erreichen ein breites Publikum und bieten sowohl Nachrichten als auch Unterhaltung in Echtzeit.
   
   
3. Digitale Medien: Dazu gehören Websites, Blogs, Podcasts und soziale Medien. Sie ermöglichen interaktive Kommunikation und den schnellen Austausch von Informationen.
   
   
4. Soziale Medien: Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und TikTok ermöglichen es Nutzern, Inhalte zu erstellen, zu teilen und miteinander zu interagieren.
   
   
5. Multimedia: Diese Form kombiniert verschiedene Medienformate, wie Texte, Bilder, Videos und Audio, um Informationen ansprechend zu präsentieren.
   
   

Die Rolle der Medien ist vielschichtig:

• Information: Medien informieren die Öffentlichkeit über aktuelle Ereignisse, Entwicklungen und Themen von Interesse.
  
  
• Meinungsbildung: Sie tragen zur Bildung von Meinungen und Einstellungen bei, indem sie verschiedene Perspektiven und Analysen präsentieren.

• Unterhaltung: Medien bieten Unterhaltung durch Filme, Serien, Musik und andere Formate, die das Publikum ansprechen.

• Bildung: Sie fördern das Lernen und die Aufklärung über verschiedene Themen, von Wissenschaft bis Kultur.

• Demokratische Funktion: Medien spielen eine entscheidende Rolle in der Demokratie, indem sie Transparenz schaffen, die Verantwortlichkeit von Institutionen fördern und als Plattform für öffentliche Debatten dienen.

Insgesamt sind Medien ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft, da sie den Zugang zu Informationen erleichtern und den Dialog zwischen Menschen fördern.

Der heutige Ist-Zustand

Ein tieferer Blick zeigt, dass die Medienlandschaft heute mit erheblichen Problemen konfrontiert ist.

Gründe für die Herausforderungen:

1. Zunehmende Medienvielfalt:

• Die Anzahl der Medien wächst weiter, jedoch verschiebt sich das Gewicht von öffentlichen zu privaten Anbietern.
  
  
• Nachrichten werden nicht mehr nur über klassische Kanäle wie Fernsehen und Zeitungen konsumiert. Stattdessen entstehen Online-Portale, die häufig fundamental-oppositionelle oder antidemokratische Ziele verfolgen. Diese Portale sind oft schwer durchschaubar und erhalten durch Verlinkungen in sozialen Netzwerken zunehmend Einfluss und üben immer mehr Macht aus.

2. Filterblasen:

• Viele Menschen konsumieren Nachrichten ausschliesslich innerhalb ihrer Online-Bubble und vermeiden neutrale Quellen.

3. Kommerzialisierung der Medien:

• Anstelle einer unabhängigen Analyse von Ereignissen stehen häufig ökonomische Interessen im Vordergrund. Medien suchen gezielt nach profitablen Geschichten, die politisch oder wirtschaftlich ausgeschlachtet werden können.

4. Abfluss von Werbegeldern:

• Digitale Medien, insbesondere soziale Plattformen, ziehen Werbegelder ab, die den öffentlichen Medien fehlen. Dies gefährdet deren Fortbestand.

5. Konzessionsgelder kürzen:

• Einige Organisationen möchten den öffentlichen Medien zudem noch die Konzessionsgelder kürzen und nehmen damit auch die Behinderung unserer demokratischen Grundfesten in Kauf. 

6. Kritik und Einschränkungen öffentlicher Medien:

• Öffentliche Medien stehen unter ständiger Kontrolle und Rechtfertigungspflicht. Im Gegensatz dazu können private Medien sogar Falschmeldungen verbreiten, ohne dass zeitnah Konsequenzen folgen.
  
  

Was wünsche ich mir?

Wichtigkeit von Medienmeldungen

Die Relevanz einer Meldung ist individuell unterschiedlich. Für mich hängt sie von folgenden Kriterien ab:

1. Wie nahe betrifft mich das Ereignis?
   
   
2. Beeinflusst die Information meine täglichen Entscheidungen?
   
   
3. Kann ich darauf reagieren oder sinnvoll handeln?
   
   

Ich möchte primär über Ereignisse in meinem Umfeld informiert werden, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können. Meldungen aus entfernteren Regionen interessieren mich, wenn sie potenzielle Auswirkungen auf uns haben.

In der Welt passiert immer etwas. Es gibt mehr als 7.8 Milliarden Erdenbürger. Ich möchte aber von den Medien nicht von allen Ereignissen detailliert informiert werden.

Medienberichterstattung zu speziellen Themen:

• Katastrophen- und Kriegsberichterstattung:
  Ich schütze mich bewusst vor übermäßigen negativen Bildern, die oft Angst erzeugen oder voyeuristische Bedürfnisse befriedigen.
  
  
• Abstimmungen und Wahlen im eigenen Land:
  Bei Wahlen und Abstimmungen im eigenen Land sind die die Fakten zur Meinungsbildung wichtig. Vorhersagen empfinde ich aber eher als Manipulationsversuche. PS: Sowas gab es früher nicht an den Landsgemeinden.
  
  
• Abstimmungen und Wahlen im Ausland:
  Vertiefte Kommentare zu Abstimmungen und Wahlen im Ausland sind erst nach Vorliegen der Resultate sinnvoll. Dann müssen wir beurteilen was es für uns bedeutet. Vorher bringt es absolut nichts und wir können, dürfen die Wahlen auch nicht beeinflussen.  
  
  
• Falschmeldungen und Manipulationsversuche im Netz:
  Ich möchte über Falschmeldungen und Manipulationsversuche im Netz umgehend orientiert sein.
  
  

Optimierungswünsche für Mediennutzung:

1. Zeitlich gebündelte Berichterstattung:
   • Vertiefende Informationen zu spezifischen Themen könnten einmal täglich in einem definierten Zeitraum gesendet oder über soziale Medien veröffentlicht werden, damit sie gezielt abrufbar sind.
     
     
2. Effizienz im Auslandskorrespondentennetz:
   • Die Berichterstattung aus dem Ausland sollte den Bedürfnissen der Leser angepasst werden. Eigene Korrespondenten in jedem Gebiet sind nicht zwingend notwendig.
     
     
3. Technische Verbesserungen:
   • Eine „Überspringfunktion“ für Radio-Nachrichten wäre wünschenswert, ähnlich der Möglichkeit, TV-Beiträge oder Printartikel zu selektieren.
     
     

Kritik an politischen Akteuren

Einige Politiker sind in den Medien kaum zu ertragen, da sie ihre Positionen unsachlich vertreten und sich gegenseitig verurteilen, anstatt konstruktive Lösungen anzubieten.

 

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Dieser Bericht über das Kommunikationsforum zum Thema „Rolle der Medien“ wurde nach meinem besten Wissen und Gewissen erstellt. Eure Rückmeldungen und Ergänzungen nehme ich gerne auf.

Herbert Zach
zajeg@bluewin.ch